BEZIEHUNGSAUFBAU ZWISCHEN MENSCH UND WELPE
November 2, 2016 Natascha Buchempfehlungen 0
Im Mai 2016 kontaktierte uns die Psychotherapeutin Dr. Beate Pottmann-Knapp aus Brunn am Gebirge (Österreich), die seit vielen Jahren tiergestützt mit Therapiehunden in ihrem Berufsfeld Psychotherapie arbeitet. Auf der Suche nach den perfekten Bildern für ihr Buchprojekt ist sie auf die Beagle-Zeitung und www.deister-beagle.de aufmerksam geworden.
Im September ist das Buch “Gemeinsam gut starten – Beziehungsaufbau zwischen Mensch und Welpe*” erschienen und wir freuen uns sehr, dass tatsächlich einige Bilder der Beagles vom Deistertal darin verwendet sind. So sind zum Beispiel auf Seite 144 Indira und ich verewigt. Von Lilli und ihren Welpen finden sich gleich mehrere Bilder.
Das Buch richtet sich primär an Züchter und Menschen, die aus anderen Gründen in die Situation kommen, einen Wurf Welpen zusammen mit ihrer Hündin aufziehen zu dürfen, aber auch interessierte Welpenkäufer. Es behandelt die gesamte Aufzucht der Welpen vom Deckakt bis zu einem Alter von etwa vier Monaten, wobei die Grenzen zwischen der Ansprache des Züchters und den künftigen Hundebesitzers fließend sind. Zuchtschwerpunkt sind hierbei nicht bestimmte Rassen, sondern eine besondere Sozialisierung und Bindungsförderung, wie sie für Hunde, die später in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden unabdingbar, aber auch für Familienhunde sinnvoll sind.
Alles in Allem finde halte ich es für ein gelungenes Buch, auch wenn meiner Meinung nach einzelne Aspekte zu schnell abgehandelt wurden. Es wird klar herausgearbeitet, welche Chancen und Potentiale in der liebevollen, bindungsorientierten Aufzucht liegen. Der Leser erhält zudem eine Idee davon, wie viel Verantwortung und vor allem Arbeit dabei dem Züchter und seiner Familie und in der Fortsetzung dessen dem Käufer zukommt.
Was im Buch zwar erwähnt, meiner Meinung nach aber noch deutlicher herausgearbeitet hätte werden können ist, dass das beschriebene Sozialisierungsprogramm niemals in den Zeitrahmen von 8-9 Wochen zu quetschen ist, die normale Familienhunde üblicherweise beim Züchter verweilen, ehe sie zu ihren neuen Familien umziehen. Dies ist es jedoch, was mancher Welpenkäufer, den ich in den letzten Jahren kennen lernen durfte, wie selbstverständlich erwartet. Die naheliegende und auch im Buch empfohlene Schlussfolgerung, das die Welpen länger beim Züchter gefördert werden sollten, stellt einen Aufwand dar, der mit dem gängigen Preis, zu dem Familien- und auch Rassehunde mit Abstammungsnachweis üblicherweise abgegeben werden, nicht annähernd gedeckt werden kann.
Das Zuchtziel besondere Sozialisierung und Bindungsförderung ist mit besonderem Aufwand verbunden, der eine besondere Wertschätzung verdient.
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